Stressfrei durchs Leben
Aktualisiert: 13. Dez. 2018
Und wie Sie gelassener und fokussierter werden.

Es gibt immer Situationen wie Zeit- oder Verkehrsstress, aber auch Stress durch Unsicherheit und Zukunftssorgen. Dabei kommen immer bestimmte Gefühle hoch. Und dann gibt es persönliche Stressverstärker wie folgende (aus Kaluza, Gert: Gelassen und sicher im Stress):
Sei perfekt! Problematisch wird es dann, wenn das perfektionistische Leistungsstreben in alle Lebensbereiche hineingetragen und auf jede beliebige berufliche Aufgabe oder private Aktivität übertragen wird. Dies führt über kurz oder lang unweigerlich in die Selbstüberforderung und schliesslich Erschöpfung .
Sei beliebt! Der Wunsch, dazuzugehören und geliebt zu werden: Wenn dieses Motiv übersteigert wird, dann macht dies stressanfällig vor allem in Situationen, in denen Ablehnung, Kritik und Zurückweisung durch andere möglich sind oder drohen.
Sei stark! Der Wunsch, sein Leben selbst bestimmt und unabhängig zu führen: Wenn dieses Motiv übersteigert wird, macht dies stressanfällig für Situationen, in denen man auf andere angewiesen ist und sich auf andere verlassen muss. Man erledigt deshalb alle Aufgaben am liebsten selbst und macht Schwierigkeiten mit sich allein aus .
Sei vorsichtig! Der Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle über das eigene Leben: Wenn dieses Motiv übersteigert wird, macht es stressanfällig für Situationen, in denen Kontrollverlust, Fehlentscheidungen und Risiken möglich sind oder drohen.
Ich kann nicht oder ich kann das nicht aushalten! Der allgemeinmenschliche Wunsch nach Wohlbefinden und einem bequemen Leben: Wenn dieses Motiv übersteigert wird, dann macht dies stressanfällig für Situationen, in denen unangenehme Aufgaben, Anstrengung oder Frustrationen möglich sind oder drohen. Sie entwickeln eine übertriebene Schonhaltung .
Hier geht es darum, sich selbstkritisch eigener verstärkender Einstellungen und Bewertungen bewusst zu werden, diese allmählich zu verändern und förderliche Einstellungen und Denkweisen zu entwickeln. Machen Sie eine Liste mit allen Stressfaktoren. Das Ziel besteht darin, den eigenen Alltag so zu gestalten, dass Stress erst gar nicht entstehen kann. Setzen Sie auf Strategien zur Stressbewältigung, um bestehende körperliche Anspannung zu lösen, innere Unruhe und Nervosität zu dämpfen sowie die eigene Widerstandskraft gegenüber Belastungen langfristig zu erhalten und neue Energien aufzubauen .
Ausgleich zur Arbeitswelt schaffen – Erholung aktiv gestalten
Urlaubsgestaltung entsprechend den individuellen Erholungsbedürfnissen
tiefen und erholsamen Schlaf: vermeiden von koffeinhaltigen Getränke am Nachmittag und Alkohol vor dem Zubettgehen; nicht hungrig, aber auch nicht mit Völlegefühl zu Bett, eine angenehme Schlafumgebung gestalten, Einschlafrituale zur Entspannung vor dem Schlafengehen einplanen; einhalten von regelmässigen Schlafens- und Aufstehzeiten
Freizeitaktivitäten, die Spass machen und geniesse angenehme Dinge.
Lernen einer Entspannungstechnik, um körperlich zu entspannen und gedanklich abzuschalten
regelmässig Sport (z.B. joggen) und sorge für viel Bewegung im Alltag: statt mit dem Bus mit dem Rad zur Arbeit fahren; statt des Fahrstuhls die Treppen benutzen; kleinere Einkäufe und Besorgungen zu Fuss oder mit dem Rad erledigen; Ausflüge mit Bewegung verbinden (Wandern, Schwimmen …)
regelmässige Pausen: auf Spaziergängen bewusst einen Schritt schneller gehen. Morgens vor dem Frühstück 10 Minuten Gymnastik machen. In der Mittagspause das Büro für einen flotten Spaziergang verlassen. Abends vor dem Schlafen einen Gang an der frischen Luft machen
Anforderungen aktiv angehen
fachlich auf dem Laufenden halten, sich regelmässig weiterbilden:
von anderen lernen und sich selbst als „Lernenden“ sehen
Netzwerk pflegen, ausreichend Unterstützung durch andere erhalten
Mindestens eine vertraute Person, bei der ich mich fallen lassen kann
Eigene Grenzen setzen können, Interessen gegenüber anderen, wenn nötig, „Nein“-sagen können, Aufgaben delegieren oder bitte andere um Unterstützung: Sie sind nicht allein zuständig für die Erfüllung aller Wünsche und Anforderungen anderer. Sie haben ein Recht auf Ihr „Nein“!
klare Prioritäten setzen, Zeitplanung ausreichend Puffern und auf die persönliche Leistungskurve achten
Eine förderliche Einstellung entwickeln
Anforderungen und Schwierigkeiten akzeptieren und als Herausforderung ansehen
Annehmende Grundhaltung entwickeln
Den Fokus immer auf die Chancen und mögliche positive Folgen setzen; innere Distanz bewahren und das Wesentliche erkennen können, das, was wirklich wichtig ist
starkes Vertrauen in die eigenen Kompetenzen haben, eigener Stärken bewusst sein und darauf vertrauen, dass auch neue Anforderungen und Schwierigkeiten gemeistert werden kann
Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Setzen Sie sich überschaubare realistische Ziele und planen Sie einzelne konkrete Schritte. Machen Sie sich immer wieder die Vorteile klar, die Sie erreichen wollen und werden. Dies wird Ihnen helfen, auftretende Hindernisse zu überwinden. Rückschläge können bei jedem Versuch der Verhaltensänderung auftreten. Rückschläge sind normal. Lassen Sie sich nicht entmutigen und haben Sie Geduld mit sich selbst. Viel Erfolg auf Ihrem Weg zu mehr Gelassenheit, Wohlbefinden und Gesundheitszeit als „regenerative Gegenwelt“: Genuss und Musse.
Sich durchs Leben zu führen, heisst oft auch, sich die richtigen Fragen zu stellen. Anstatt mehrheitlich Fragen nach Problemen und deren Ursachen zu stellen (Wer ist schuld? Warum kann ich das nicht?) werden vermehrt Fragen verwendet, die lösungsorientiert sind und den Blick auf die eigenen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünsche stärken. Zum Beispiel: Wie kann ich heute meine Stärken optimal für meine Aufgaben einsetzen? oder Was kann ich aus der vergangenen Situation lernen? Durch die veränderte Perspektive öffnen wir uns für neue Schritte.